Marc Gerber

Gitarrist

Bio

Kurzfassung

MARC GERBER, Gitarrist

MEIN LEBEN (nicht das ganze, aber eben bis heute …)

Die ersten Jahre ( ́72 bis ́89)

Laut zuverlässigen Überlieferungen des Sonnenhof-Spitals zu Bern wurde ich am 7. November 1972 um genau 11.40 h geboren (womit erklärt ist, weshalb ich auch heute nicht gern früher aufstehe morgens). Andere Hauptakteure, die dabei waren (meine Mutter, mein Vater und der Herr Dr.) bezeugen, dass ich mich nur mit Hilfe subtiler Gewalt (also konkret: Geburtszange) auf die Welt bewegen liess (was jetzt morgens nicht mehr nötig ist, aber manchmal fehlt es mir doch auch da an Unterstützung).
Auch wird bestätigt, dass ich noch vor der Abnabelung mit dem Stimmtraining begann (und zwar gleich unter erschwerten Bedingungen: splitternackt, kopfüberhängend, was sich später ja auch Robbie Williams von mir abgeguckt hat).
Die ersten Jahre habe ich mit dem Üblichen verbracht: Unverständliches Zeugs brabbeln, aufrecht gehen üben, nicht mehr in die Hose machen etc,, was einem jungen Gitarristen halt so einfällt, wenn ihm langweilig ist, da er noch keine Gitarre hat. Im Kindergarten gab es zwar auch noch keine, aber ich verlängerte trotzdem freiwillig; ein Kollege hatte mir gesteckt, was sich hinter dem Wort „Schule“ verbarg: Der Ernst des Lebens! Das tönte anstrengend und roch sehr nach lang vor 11.40 h aufstehen müssen.
Aber natürlich kam sie doch, die Schulzeit, und sie währte neun lange Jahre. Hier wurde ich zum ersten Mal mit Noten konfrontiert, gleich in zweifacher Art: um meine Leistungen zu reflektieren und, schon interessanter, um Musik nieder zu schreiben. Mit beidem konnte ich aber nicht viel anfangen, und das ist bis heute so geblieben.
Das Beste an der Schule war und blieb in all den Jahren der Unterrichtsschluss, denn dann war endlich Zeit für das Allerbeste: Die Schülerbands. Aus meinem früheren Hobby, unverständliches Zeug brabbeln, war inzwischen u.a. eine formidable und vielfältig einsetzbare Überredungskunst geworden, was mir von meinen Eltern meine erste elektrische Gitarre einbrachte (wahrscheinlich einfach, damit ich endlich den Mund halte).
Und nach einigen Gitarrenstunden konnte ich mit Freunden meine erste Band gründen: MIRACLE.
Wenig später erschien die erste LP. Wir entdeckten sie beim Stöbern im heimischen Plattenladen, freuten uns sehr über die gelungene Qualität der Songs, bis uns auffiel, dass unsere Songs eigentlich ganz anders klangen und wir auch nie welche aufgenommen hatten. Fazit: Es gab uns wohl schon, wir waren nur nicht dabei. Um weitere Verwechslungen zu vermeiden, tauften wir uns um: GIRLS QUI DOIVENT (eine sehr gute Idee: von den anderen MIRACLEs hört man heute gar nichts mehr, von GIRLS QUI DOIVENT schon noch, nämlich eben in meiner Lebensbeschreibung.)

Die nächsten Jahre ( ́89 bis heute oder auch morgen)

Um die permanenten Geldknappheit eines gewöhnlich Musikerlebens zu vermeiden (mal von Robbie Williams abgesehen vielleicht), lernte ich, wie alle Musikereltern es nennen, etwas Anständiges: Den Beruf des Innendekorateurs. Aber neben dem Anständigen, blieb auch das Ständige: Musik machen.
Nach GIRLS QUI DOIVENT entstand eine Strassenband mit dem Namen FRAU HOLLE REITET WIEDER, ein Name, der merkwürdigerweise permanent Fragen von unseren Zuhörern aufwarf, was lästig ist beim Spielen und beim Bierchen hinterher. Wir probierten es mit FRAU REITET, dann mit HOLLE WIEDER und FRAU WIEDER, danach noch mit WIEDER und FRAU. Aber die Fragerei fand erst ein Ende, als wir uns schlussendlich für HOLLE entschieden hatten. Jetzt konnten wir in Ruhe spielen und hinterher in Ruhe ein Bierchen trinken, ohne das uns schwierige Antworten einfallen mussten. Neun Jahr ging das gut, eine tolle Band, die nie wieder Fragen aufwarf, so dass sogar Zeit genug blieb, parallel noch bei POISON RAIN mitzuspielen; nicht gleichzeitig, aber dafür nacheinander.
Auch wenn HOLLE lang schon keine FRAU mehr war, geriet die Trennung sehr schmerzlich. Aber dann folgte bald eine wunderbare und wertvolle Zeit mit RETO BURRELL, mit dem ich 2002 auch lange durch Deutschland tourte: Ein Erlebnis, von dem man noch seinen Enkeln erzählen kann, was bei mir aber problematisch wird, weil ich noch nicht mal Kinder habe (andere haben Kinder, ich habe Bands, die machen auch Arbeit, kosten aber weniger).
Seit der Zeit gibt es auch WILD CARDS, eine Formation rund um und mit Tom Küffers, die vom Duo bis zum ausgewachsenen Ensemble in allen Aggregatzuständen auf die Bühne tritt, mit mir nun vornehmlich an der akustischen Gitarre (zumindest so lange es meine Finger zulassen. Merke: Langes Konzert + gutes Gitarrenspiel, akustisch = Autsch!) Und dann gibt es noch ALBANELLO, seit zehn Jahren beständig und fein und immer noch nicht sehr bekannt. Aber es kann ja noch werden. Wie auch mit PHILIPP FANKHAUSER, ROLF LUGINBUEHL, SEEBLUUS, KÜRE GÜDEL, HOUSI WITTLIN, ROCKUSTIX, BARFUESS, oder wo ich sonst noch mitgewirkt habe.
Wer weiss schon was die Zukunft bringt? Auf jeden Fall: Musik. Und wer es genauer wissen will, schaut einfach unter der Rubrik NEWS.

Euer Marc Gerber
(aufgezeichnet mit der gütigen Unterstützung von Fabian Lau. Und wer den nicht kennt, schaut hier: www.fabianlau.de)

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